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27.09.2023

5G-Rettungsbürger"-Projekt in der Innovationsregion Ulm - ein voller Erfolg!

5G-Rettungsbürger"-Projekt in der Innovationsregion Ulm - ein voller Erfolg!

Für das Innovationsprojekt "5G-Rettungsbürger" wurden am Schwörmontag in Ulm mit einer wissenschaftlich angelegten Messung von Personenströmen neue, wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Sie sollen dazu beitragen, Abläufe im Rettungswesen mit Hilfe der modernen Mobilfunktechnologie zu verbessern. In einer zweiten Phase des Projektes wurde eine Telemetrie-Übung in einem Gebäude der UMS Ulm im Wissenschaftspark durchgeführt.

Wie kann die Rettung von Menschenleben anhand modernster Technologie grundlegend verbessert werden? Dieser Frage widmet sich das Modellprojekt "5G Rettungsbürger". Der Einsatz des superschnellen 5G-Mobilfunkstandards wird in mehreren Bereichen, wie etwa dem Notruf zum gezielteren Einsatz der Rettungskräfte und bei der Ersten Hilfe untersucht und analysiert. Aus Basis der Ergebnisse werden dann im Anschluss konkrete Lösungen erarbeitet. Ein weiterer wichtiger Anwendungsfall liegt bei den Einsatzkräften selbst, denn in diesem Bereich geht es um die Optimierung der Lageeinschätzung und den Schutz von Einheiten.

Bei manchen Einsätzen stehen die Kräfte vor besonderen Herausforderungen und müssen die Bevölkerung vor schweren Schäden schützen, indem sie eine Lage schnell erfassen. Mit einem Sensorennetz kann etwa der Pegel von Starkregenereignissen gemessen werden, aber auch der Personenstrom bei Großveranstaltungen. "Bei solchen Veranstaltungen kann es zu brenzligen Situationen kommen. Deswegen haben wir in unserem Projekt den Schwörmontag genutzt, um zu testen, wie Personenströme in ihrer Dynamik zuverlässig erfasst werden können", erklärt Albert Wiedemann, Leiter der Geschäftsstelle des Projektes „5G Rettungsbürger“ von der Stadt Ulm. Vom 23. bis 26. Juli 2023 fand in Ulm in eine weitere Projektphase statt: Unter anderem wurde der Schwörmontag, einer der höchsten Feiertage der Stadt, genutzt, um die Personenströme in der Innen- und Altstadt zu messen.

Der Ulmer Stadtfeiertag mit seinem umfangreichen Programm, zu dem neben der Schwörfeier auch das Nabada auf der Donau und das anschließende Feiern in Innenstadt, Friedrichsau und allen Ortsteilen gehört, bot dafür eine geeignete Voraussetzung. Um im Rahmen des wissenschaftlichen Feldversuchs Daten für das Projekt "5G Rettungsbürger" zu erheben, wurden beim Schwörmontag in diesem Jahr erstmals auch besondere Kameras eingesetzt. Sie dienten allein dem Ziel, innerhalb des Projekts der Verbesserung und Beschleunigung der Rettungskette und des Bevölkerungsschutzes nachzukommen.

Weil die Wetterbedingungen an diesem Schwörmontag nicht optimal waren, konnte nicht die gesamte Veranstaltung erfassen werden. "Es konnte aber getestet werden, ob die Abläufe und die Übertragungen funktionieren", sagt Albert Wiedemann. Dazu wurden aus dem Stadtgebiet mittels 5G telemetrische Informationen und datenschutzkonforme Livebilder an die Einsatzkräfte im Lagezentrum, das sich im Rathaus befand, übertragen. Um Daten und Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger zu schützen, wurden alle Gesichter im Kamerabild unumkehrbar anonymisiert. Angezeigt wurden die Daten in Echtzeit in der Live Lagekarte unseres Führungsunterstützungssystems "Command X". Bei den telemetrischen Informationen handelte es sich in erster Linie um Laufrichtungen von Personen und Trendbewegungen. Um sie zu erhalten, wurden 12 Sensoren in der Stadt an vorab ausgewählten, neuralgischen Punkten platziert. Mit Unterstützung der Telekom konnten das private Netz und das öffentliche Mobilfunknetz ausreichend getestet werden.

Die zweite Phase des Projektes war eine Telemetrie-Übung in einem Gebäude der UMS Ulm im Wisschenschaftspark. Hier wurde ein Löschzug der Stadt Ulm, bestehend aus BF und FF, bei einem simulierten Zimmerbrand mit Personenrettung eingesetzt. Die Atemschutzgeräteträger wurden mit Positions- und Vitaldatensensoren ausgestattet, die im Übungsverlauf mittels Statusübertragung an CommandX übermittelt wurden. Der Gesamtzustand der PA-Träger und die Position wurden live in der Lagekarte und im Kräftemanagement angezeigt. Die Daten konnten sowohl im Lagezentrum (FEZ) als auch auf dem Tablet des Einsatzleiters und auf dem PC des Einsatzleitwagens abgerufen werden.

"Es konnten auf allen Ebenen nützliche Erkenntnisse gewonnen werden, die es jetzt im weiteren Schritt auszuwerten gilt", zieht Albert Wiedemann als Fazit des Einsatzes am Schwörmontag. An dem waren nicht nur unterschiedliche Einsatz- und Rettungskräften aus Ulm beteiligt, sondern mit Accellonet, BOS Connect, Eurocommand, Fraunhofer IAO und der Stadt Ulm auch mehrere Konsortialpartner.

Mehr Informationen zum Projekt gibt es auf der Website unter https://5g-rettungsbuerger.de/